Notfallmanagement
Einleitung Das Notfallmanagement ist ein zentraler Bestandteil der betrieblichen Sicherheitsstrategie und dient dazu, Risiken zu minimieren, die Handlungsfähigkeit in Krisensituationen zu gewährleisten und Schäden für Menschen, Umwelt und Vermögenswerte zu vermeiden. Es umfasst organisatorische, technische und infrastrukturelle Maßnahmen, um Unternehmen auf potenzielle Gefahren vorzubereiten und eine schnelle Reaktion sicherzustellen. Diese Prüfliste bietet eine umfassende Anleitung für die Planung, Umsetzung und Prüfung eines effektiven Notfallmanagementsystems. Durch regelmäßige Übungen, Schulungen und Aktualisierungen wird sichergestellt, dass alle Beteiligten im Ernstfall adäquat reagieren können. Eine kontinuierliche Optimierung der Prozesse ist entscheidend, um die Sicherheit von Menschen und Anlagen langfristig zu gewährleisten.
Funktionale Anforderungen
Risikobewertung: Identifikation und Analyse potenzieller Gefahren sowie Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen.
Notfallplanung: Erstellung und regelmäßige Aktualisierung von Notfall- und Evakuierungsplänen.
Kommunikation: Sicherstellung einer effektiven internen und externen Kommunikation im Notfall.
Schulungen und Übungen: Regelmäßige Schulungen der Mitarbeitenden und Durchführung von Notfallübungen.
Sicherheitstechnik: Bereitstellung technischer Systeme wie Alarme, Überwachungskameras und Zugangskontrollen.
Ressourcenmanagement: Sicherstellung der Verfügbarkeit von Notfallressourcen wie Erste-Hilfe-Material, Löschgeräten und Fluchtwegkennzeichnungen.
Dokumentation: Lückenlose Dokumentation aller Maßnahmen und Ereignisse im Zusammenhang mit dem Notfallmanagement.
Normenkonformität: Einhaltung relevanter Standards wie ISO 22301 (Business Continuity Management) und DIN VDE 0833 (Gefahrenmeldeanlagen).
Notausgänge und Fluchtwege:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass ausreichend Notausgänge und gekennzeichnete Fluchtwege vorhanden sind.
Technische Details: Mindestbreite der Fluchtwege: 1,2 Meter gemäß Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV).
Einbau von Panikverschlüssen an Notausgangstüren gemäß DIN EN 179.
Verwendung rutschfester Bodenbeläge in Fluchtwegen.
Brandschutzmaßnahmen:
Prüfanweisung: Überprüfen, ob bauliche Brandschutzmaßnahmen wie Brandabschnitte, feuerhemmende Türen und Schachtabdichtungen vorhanden sind.
Technische Details: Feuerwiderstandsklassen gemäß DIN 4102 (z. B. F90 für tragende Bauteile).
Integration von Brandschutzklappen in Lüftungssystemen.
Rauchabzugssysteme:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass Rauchabzugssysteme in kritischen Bereichen installiert und funktionsfähig sind.
Technische Details: Einsatz von natürlichen und maschinellen Rauchabzugsanlagen (RWA).
Steuerung über Brandmeldezentrale (BMZ).
Brandmeldeanlagen (BMA):
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass Brandmeldeanlagen korrekt installiert und funktionsfähig sind.
Technische Details: Verwendung von Rauch- und Wärmemeldern gemäß DIN VDE 0833.
Anbindung der BMA an die zuständige Leitstelle.
Evakuierungsalarme:
Prüfanweisung: Überprüfen, ob akustische und optische Evakuierungssignale installiert sind.
Technische Details: Mindestlautstärke der Alarme von 65 dB(A) gemäß DIN EN 54-3.
Verwendung von Blitzleuchten in Bereichen mit hohem Lärmpegel.
Notstromversorgung:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass kritische Systeme wie Beleuchtung, Alarme und IT-Infrastruktur an die Notstromversorgung angeschlossen sind.
Technische Details: Autonomiezeit von mindestens 2 Stunden gemäß DIN EN 50171.
Einsatz von Dieselgeneratoren oder Batteriesystemen.
Sicherheitsbeleuchtung:
Prüfanweisung: Überprüfen, ob Sicherheitsbeleuchtungen entlang von Fluchtwegen und in Notausgängen installiert sind.
Beleuchtungsstärke von mindestens 1 Lux entlang der Fluchtwege.
Batteriegepufferte Systeme für mindestens 3 Stunden Betriebsdauer.
Sammelplätze:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass ausreichend Sammelplätze für Evakuierte ausgewiesen sind.
Technische Details: Entfernung von Gebäuden mindestens 15 Meter.
Kennzeichnung mit reflektierenden Schildern und Piktogrammen.
Zufahrten für Einsatzkräfte:
Prüfanweisung: Überprüfen, ob Zufahrten für Feuerwehr und Rettungsdienste frei zugänglich und ausreichend dimensioniert sind.
Technische Details: Mindestbreite von 3 Metern und Belastbarkeit von 16 Tonnen.
Einbau von Wendeplätzen in Sackgassen.
Erste-Hilfe-Ausrüstung:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass Erste-Hilfe-Materialien vollständig und leicht zugänglich sind.
Technische Details: Ausstattung mit Verbandkästen gemäß DIN 13157.
Integration von Defibrillatoren (AED) an zentralen Standorten.
Feuerlöscher:
Prüfanweisung: Überprüfen, ob ausreichend Feuerlöscher installiert und gekennzeichnet sind.
Technische Details: Mindestanzahl gemäß ASR A2.2 (Technische Regel für Arbeitsstätten).
Prüfung auf Erreichbarkeit innerhalb von 20 Metern.
Notfallübungen:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass regelmäßig Notfallübungen durchgeführt werden.
Details: Durchführung mindestens einmal jährlich.
Dokumentation der Ergebnisse und Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen.
Schulungen:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass Mitarbeitende in Notfallmaßnahmen geschult sind.
Details: Organisation von Ersthelferkursen und Brandschutzunterweisungen.
Bereitstellung von digitalen Lernmodulen.
Notfalldokumentation:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass alle Notfallpläne und Dokumentationen aktuell sind.
Technische Details: Nutzung digitaler Systeme zur Verwaltung und Verteilung der Pläne.
Speicherung von Checklisten und Alarmplänen in zentral zugänglichen Bereiche