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Reaktion bei Drohungen

EINE UMFASSENDE RISIKOBEWERTUNG HILFT DABEI, POTENZIELLE GEFAHREN ZU IDENTIFIZIEREN UND ANGEMESSENE PRÄVENTIONSMASSNAHMEN ZU ENTWICKELN

EINE UMFASSENDE RISIKOBEWERTUNG HILFT DABEI, POTENZIELLE GEFAHREN ZU IDENTIFIZIEREN UND ANGEMESSENE PRÄVENTIONSMASSNAHMEN ZU ENTWICKELN

Schnelles und effektives Reagieren auf kritische Situationen erfordert klare Kommunikationswege und gut ausgearbeitete Notfallpläne. Die Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden und Experten gewährleistet den Zugang zu wertvollen Ressourcen und Informationen im Umgang mit Bedrohungen. Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter erhöhen das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken und fördern eine sichere Arbeitsumgebung.

Bewältigung von Bedrohungen

Bedrohliche Realität: Umgang mit Drohungen in Alltag und Beruf"

Nicht nur Kriminologen, sondern auch Psychologen, Ärzte und Juristen können sich mit solchen Phänomenen auseinandersetzen, sei es am Arbeitsplatz oder im Privatleben einiger Menschen. Bedrohungen können in unterschiedlichen Formen auftreten, sei es per Telefon, E-Mail, Brief, Fax oder sogar durch persönliche Äußerungen, die versteckte Bedrohungen nahelegen. Daher ist es für einen Facility Manager entscheidend, seine sozialen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und frühzeitig angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um mögliche Eskalationen im Team zu verhindern.

Prävention und Reaktion

Der Begriff "Stalking" stammt aus der englischen Jagdsprache und bezeichnet das heimliche Annähern oder Verfolgen von Wildtieren. In einem sozialen Kontext hingegen bezeichnet Stalking die beharrliche Belästigung oder Bedrohung einer anderen Person.

Diese Form der Bedrohung ist besonders verbreitet in amerikanischen Arbeitsumgebungen, insbesondere in Großraumbüros. Es gibt bereits Unterstützungsgruppen, die Opfern von Stalking Hilfe und Beratung anbieten.

Stalking erfolgt durch gezielte Beobachtung, um Druck auf das Opfer auszuüben und deren Fehler und Schwächen auszunutzen, um Bedrohungen auszusprechen.

Folgende Arten sind derzeit bekannt (können dem Facility Manager zum Gegensteuern hilfreich sein):

  • Verfolgung (zu Fuß, auf dem Fahrrad oder im Auto)

  • Schreiben von „Liebesbriefen“, die z. B. auch Beschimpfungen enthalten können

  • Drohen (indirekt oder direkt)

  • Ständige Telefonanrufe (Störanrufe) bzw. Telefonterror

  • Hinterlassen von Nachrichten auf dem Anrufbeantworter

  • Zusendung zahlreicher E-Mails und SMS, teilweise mit obszönem Inhalt (Cybers talking)

  • Hinterlassen z. B. von Blumen oder Mitteilungen am Auto/Briefkasten des Opfers

  • Häufige Präsenz in der Nähe der Wohnung oder Arbeitsstelle des Opfers

  • Sachbeschädigungen wie Zerstechen von Autoreifen, Zerschlagen von Scheiben etc.

  • Verleumdungen/üble Nachrede (z. B. das Opfer habe den Täter sexuell missbraucht)

  • Falsche Verdächtigungen des Opfers bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft

  • Überwachung des Freundes- und Bekanntenkreises des Opfers

  • Ausspionieren der persönlichen Daten des Opfers

  • Bestellen von Waren, Abonnieren von Zeitschriften etc. unter dem Namen des Opfers

Der Facility Manager sollte spätestens an diesem Punkt einschreiten und durch ein persönliches Gespräch die Ursachen sowohl für das Verhalten des Stalkers als auch für die Erfahrungen des Opfers ergründen und geeignete Maßnahmen ergreifen. Oft liegen die Gründe im persönlichen Bereich einer Person.

Falls das persönliche Gespräch erfolglos bleibt, ist die Konsultation eines Betriebsarztes unerlässlich. Dieser kann eine Weiterbehandlung bei einem Facharzt empfehlen. Wenn dieser Ansatz nicht erfolgreich ist, können disziplinarische Maßnahmen erforderlich sein, um das Wohl des Teams zu gewährleisten. Oft erweist sich die Meldung bei der Polizei als hilfreicher Schritt, um das Stalking zu stoppen.

Grundsätzlich sollte man den Kontakt zu Stalkern meiden, um Angriffsmöglichkeiten zu verhindern. Da dies in Büroumgebungen jedoch schwer umsetzbar ist, empfiehlt es sich, den direkten Vorgesetzten der betroffenen Person in den Stalking-Vorfall einzubeziehen.

Prävention und Intervention am Arbeitsplatz

Diese Art von Störungen eines positiven Arbeitsumfelds treten in der heutigen Berufswelt immer häufiger auf. Solche Verhaltensweisen nehmen insbesondere in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten zu, in denen die Menschen um ihre Arbeitsplätze kämpfen.

Mobbing am Arbeitsplatz umfasst verschiedene Handlungen wie schlechte Behandlung, Belästigung, Beleidigungen, Ausgrenzung oder die Zuweisung beleidigender Aufgaben durch Kollegen, Vorgesetzte oder Untergebene. Damit es als Mobbing klassifiziert werden kann, müssen diese Handlungen regelmäßig und wiederholt auftreten, beispielsweise mindestens einmal pro Woche über einen längeren Zeitraum (mindestens sechs Monate).

Wenn der Zyklus des Mobbings anhält, kann er zu erheblicher psychischer Belastung führen. Anzeichen für Mobbing umfassen Bedrohungen, Beleidigungen, Ignorieren und Untergraben im Team.

Wenn ein Facility Manager solche Trends erkennt, ist es unerlässlich, schnell zu handeln. Alle Warnsignale sollten ernst genommen werden, da ein einziger Fall von Mobbing für das Unternehmen Kosten von bis zu 50.000 Euro verursachen kann, aufgrund von Abwesenheit, verringerte Produktivität und rechtlichen Auseinandersetzungen unter den Beteiligten. Daher ist es für den Facility Manager wichtig, schnell moralischen Mut zu zeigen.

Dies kann durch Gespräche zwischen dem Manager und dem hilfesuchenden Opfer erreicht werden, aber auch durch die Einbeziehung des Betriebsrats und der Arbeitsmedizin. Da der Facility Manager die Verantwortung für das körperliche und psychische Wohl der Mitarbeiter trägt, muss er handeln, wenn Anzeichen vorhanden sind.

Das gemobbte Opfer sollte auch ein Mobbing-Tagebuch führen, das als Beweismittel in möglichen rechtlichen Verfahren dienen könnte. Das Ziel ist natürlich, solche Umstände zu vermeiden, aber wenn Anzeichen nicht erkannt werden und das Eingreifen verzögert wird, können tatsächlich rechtliche Auseinandersetzungen entstehen.

Vergangene Erfahrungen haben gezeigt, dass der Umgang mit Störungen des Arbeitsumfelds im Rahmen des Tagesgeschäfts oft vernachlässigt wurde. Infolgedessen verlor das Unternehmen qualifizierte Fachkräfte, und die Wissenslücke musste durch neue Einstellungen mit erheblichem Aufwand gefüllt werden.

Sollte es während der Arbeitszeit zu einer telefonischen Drohung kommen, so ist die Uhrzeit und der Wortlaut der Drohung schriftlich festzuhalten. Weiters sollten folgende Punkte nach Möglichkeit durchgeführt werden:

  • Anrufer hinhalten, Telefonaufzeichnung, sofern möglich, aktivieren

  • Anruf und Anrufer dokumentieren

  • Anruf: Datum, Uhrzeit, Wortlaut der Drohung, Beachten von

  • Hintergrundgeräuschen, wie Straßenverkehr, Musik, Tiere, usw.

  • Anrufer: verwendete Sprache = gepflegt, Umgangssprache, Art des Dialekts/Akzents, ausländische Stimme = laut, leise, langsam, undeutlich, nervös, Geschlecht, geschätztes Alter

  • Den Anrufer in ein längeres Gespräch verwickeln und herausfinden, ob er echte Ortskenntnisse besitzt

  • Den unmittelbaren Vorgesetzten informieren.

  • Die Polizei über Notruf verständigen, sowie gegebenenfalls andere Hilfsorganisationen alarmieren

  • Die Ernsthaftigkeit der Drohung versuchen zu beurteilen

  • Anfahrtswege für die Einsatzorganisationen freihalten

  • Das Eintreffen der Hilfskräfte abwarten und auch Hinweise über mögliche Verdachtsmomente mitteilen

Umgang und Prävention im Notfallmanagement

Diese Art der Bedrohung ist selten, da der Absender in der Regel durch seine Nachrichten identifiziert werden kann. Selbst wenn er seine Drohungen aus einem Internetcafé sendet, hinterlässt er digitale Spuren im Internet, die von Experten verfolgt werden können.

Dennoch sind Fälle aufgetreten, in denen Cyberkriminelle gedroht haben, bestimmte Viren zu aktivieren. Diese Viren verbergen sich oft hinter Malware, die über das Internet in Unternehmenscomputer eindringen kann und zur Zerstörung wertvoller Daten führt. Solche Kriminellen wollen sich im Online-Bereich einen Ruf aufbauen und zeigen, dass sie in der Lage sind, Organisationen zu schaden.

Die Aufspürung solcher Täter gestaltet sich schwierig, da sie geschickt ihre Spuren verwischen und so die Ermittlungen erschweren.

Drohungen dieser Art erreichen oft gebündelt E-Mails von unbekannten Absendern und sollten daher nicht geöffnet werden.

Um solchen Schäden vorzubeugen, ist es entscheidend, die Mitarbeiter darüber aufzuklären, keine unbekannten E-Mails zu öffnen und sie umgehend zu löschen. Allerdings halten sich nicht alle Mitarbeiter konsequent an diese Anweisungen, da Neugier oder Unachtsamkeit im Zuge des Tagesgeschäfts dazu führen können, dass solche Lehren schnell verblassen.

Sollte eine solche E-Mail geöffnet worden sein, ist das einzige Mittel zur Schadensbegrenzung, den Computer umgehend vom Internet zu trennen, indem das Netzwerkkabel entfernt wird. Anschließend sollte umgehend ein versierter IT-Spezialist kontaktiert werden, um die Infektion zu entfernen. Leider verbreiten sich diese Viren in der Regel schneller, als man das Netzwerk-Kabel herausziehen kann.

Infolgedessen sind Schutzmaßnahmen wie Antivirenprogramme, Firewalls usw. zunehmend wichtiger.

Sicherheitsmaßnahmen und Reaktionsstrategien

Solche Bedrohungen beziehen sich in der Regel auf Bombendrohungen oder Erpressungsversuche.

In solchen Situationen ist äußerste Vorsicht geboten. Hinweise wie das Fehlen eines Absenders auf der Rückseite eines Briefes könnten auf eine Bedrohung hinweisen. Solche Briefe sollten vorsichtig geöffnet und der Inhalt mit einer Pinzette aus dem Umschlag genommen werden. Stellt sich heraus, dass es sich um ein Erpresserschreiben handelt, sollte umgehend die Polizei informiert werden. Um mögliche Spuren nicht zu verdecken, kann der Brief in eine transparente Folie gelegt werden, und die Anzahl der Personen, die über diese Erpressung informiert werden, sollte so gering wie möglich gehalten werden.

Erpressungsbriefe können unterschiedliches Aussehen haben:

  • Handschrift, Blockschrift

  • Schreibtnaschine

  • Schablonenschrift

  • Zeitungsbuchstaben

  • PC-Schrift

In jedem Fall ist es nicht ratsam, ohne Unterstützung der Geschäftsleitung vorzugehen.

Dennoch werden Facility Manager nur selten mit solchen Bedrohungen konfrontiert, da sie in der Regel nur Fertigungsunternehmen betreffen und oft auf den Vorstand des Unternehmens abzielen. Stattdessen werden sie eher in organisatorische Maßnahmen involviert sein und ihr Fachwissen über den Standort des bedrohten Unternehmens demonstrieren.